Unternehmensberater im schicken Outfit

«Da sind sie wieder, die Unternehmensberater im schicken Outfit. Wahrscheinlich präsentieren sie erneut theoretische Konzepte auf Hochglanzfolien und versuchen das Management zu überzeugen, dass ihr Budget noch ausgedehnt werden muss», kommentiert ein Entwicklungsingenieur die Gruppe der Besucher. Der Büronachbar: «Ich bin gespannt, was wir hinterher wieder alles ausbaden müssen. Die Berater interessiert das ja nicht mehr, die haben dann ihr Honorar und sind weg.» Ganz,so negativ reagieren wohl nicht alle Mitarbeitenden. Doch ihre Bedenken sind durchaus verständlich. Denn gerade erfahrene Berater, die lange im Geschäft tätig sind, verlieren leicht den Bezug zur Praxis. Ihre Aktivitäten zielen darauf ab, die Geschäftsleitung zu überzeugen – die Akzeptanz der Massnahmen bei den Mitarbeitenden ist für sie zweitrangig. Das heisst nicht, dass bei der Planung einer Umstrukturierung auf den Beizug externe Fachkräfte verzichtet werden soll. Im Gegenteil: Externe sind unbelastet, haben Erfahrung und bringen neue Sichtweisen ein. Sie wagen es auch, an lange gewachsenen Strukturen zu rütteln. Doch wer die Massnahmen ausarbeitet, sollte sie auch umsetzen. Eine Begleitung reicht dabei nicht aus. Gefragt ist eine starke Fachkraft vor Ort, welche volle operative Verantwortung übernimmt und die Mitarbeitenden überzeugt– ein Manager auf Zeit. Nur so lässt eine Umstrukturierung nachhaltig umsetzen.