BRAINFORCE diskutiert in Hamburg an der Helmut Schmidt Universität

„Industrie 4.0 – Beispiel: Neue Chancen für die Herstellung von Technischem Glas in Deutschland“


Unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Fay (Helmut Schmidt Universität, Hamburg) und Dr. Jörg Mutschler (VDMA) fand am 22.2.2016 der 3. Workshop des Arbeitskreis „Automatisation in der Produktion“ der Hamburger Dialogplattform Industrie 4.0 in den Räumen der Helmut Schmidt Universität statt.

Dr. Hartmut Kainer (BRAINFORCE Deutschland GmbH) berichtete einem gut besuchten Auditorium im Rahmen „Industrie 4.0 in Produktionsprozessen“ über Chancen, Möglichkeiten und
Barrieren im Umgang mit den notwendigen Veränderungsprozessen am Beispiel einer projektierten Produktionsanlage für Technisches Glas bzw. Spezialgläser.

Im Rahmen eines „Greenfield-Projektes“ wurde ein neuartiges Konzept für ein neues Glas-Produktionswerk aufgezeigt. Das Programm „Industrie 4.0“ bietet neben den Vorteilen eines Greenfield-Projektes zusätzlich neue Chancen für eine verbesserte sowie dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit im Zusammenspiel Personal-Prozesse-Produkte im internationalen Markt. Die gesamte Wertschöpfungskette (Lieferanten/Entwicklung/Produktion/Logistik/Kunden) schafft neue Zusammenarbeits- und Entwicklungsmöglichkeiten. Kunden-Lieferanten(Partner)-Beziehungen bieten mehr Qualität, Kostensenkungsmöglichkeiten und Kundenbindung, sind also die Basis für zukünftige Umsatz- und Ertragssteigerungen. Der Geschäftsprozess kann effektiver, effizienter gestaltet bzw. gesteuert werden.

Besonderes Augenmerk wird auf die Skalierbarkeit der Prozesse bis auf Losgröße 1 zu legen sein, eine Möglichkeit der Flexibilisierung der Produktion, nicht zuletzt im Sinne eines zukünftigen Wettbewerbsvorteiles. Hier bietet die „Digitalisierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse“ mit der Erfassung und Verarbeitung der Daten „in Echtzeit“ die Basis, Analyse und Steuerungsmöglichkeiten (Big Data).
Neue Echtzeitvernetzungen und Transparenz ermöglichen so neue Funktionen und reduzieren nachhaltig die Kosten. Ertragssteigerungen und Kostenreduzierung bieten somit exzellente Möglichkeiten in der Unternehmenssicherung und –Wachstum.

Dem Referat schloss sich eine lange lebendige Diskussion an. Bei dieser wurde über die Umsetzbarkeit der notwendigen Maßnahmen beraten. Hier sind Management- und Expertenfähigkeiten gefordert. Einerseits muss die Komplexität des Gesamtsystems wegen der zahlreichen Schnittstellen auf ein praktikables Niveau reduziert werden um sie dann auch IT-mäßig abzubilden. Andererseits müssen die gesamte Produktionsautomatisierung und Organisation den neuen Abläufen angepasst werden. Hierzu ist die Führungserfahrung in Change Situationen von größter Bedeutung und deshalb solche Aufgabenstellungen besonders gut für Interim Management Einsätze geeignet. Interdisziplinäre und lösungsorientierte Arbeitsweisen sind gefragt.