Aufbau eines neuen Standorts durch Management auf Zeit

Aus der Geschäftsleitungssitzung vom März 2006: „Den Aufbau des neuen Standortes in China übergeben wir unserem besten Mann, dem Produktionsleiter. Für die Produktion vor Ort suchen wir einen geeigneten Ersatz.“ Sechs Monate später: „Die Verlagerung ist auf gutem Weg. Unser Mann hat allerdings noch mit den speziellen Gepflogenheiten in China zu kämpfen. Mit der Produktion vor Ort sind wir leider arg im Rückstand. Es fehlt dem neuen Produktionsleiter noch an Erfahrung und Know-how. Wir müssen dringend Massnahmen ergreifen!“.

Diese Diskussion hätte anders ablaufen können, zum Beispiel so: „Für den Aufbau der Produktion in China beschäftigen wir einen Manager auf Zeit.“ Der Finanzchef: „Ist dies nicht zu kostspielig? Weshalb übernimmt nicht der jetzige Produktionsleiter diese Aufgabe?“ Der CEO: „Wenn wir unseren Produktionsleiter abziehen, gefährden wir die lokale Produktion. Ein Manager auf Zeit wird sich auszahlen, er hat die nötige Erfahrung und kennt die Kultur in China.“ Sechs Monate später: „Die Produktion in China ist auf gutem Weg. Der Manager auf Zeit übergibt zurzeit seine Aufgaben an unseren neuen Standortleiter. Auch vor Ort sind wir mit der Produktion auf Kurs.“


Welches Szenario würden Sie bevorzugen? Natürlich ist die Entscheidung nicht immer so einfach. Doch es lohn sich auf jeden Fall, den Einsatz eines Managers auf Zeit zu prüfen – insbesondere bei einmaligen Vorhaben, bei denen spezifisches Know-how und Erfahrung gefordert ist.